iTunes Match

Will­kom­men in der Zukunft: all unse­re Daten und Infor­ma­tio­nen lie­gen in einer Wol­ke — jeder­zeit erreich­bar (nur durch mich?) — was für ein Luxus! iTu­nes Match macht hier einen gro­ßen Schritt in die­se Zukunft. Nach­dem die GEMA die­sen Dienst auch in Deutsch­land erlaubt, kön­nen nun bis zu 10 Devices mit einem Account auf die pri­va­te Musik-Wolke iCloud zugrei­fen und so ihre Medi­en gegen­sei­tig syn­chro­ni­sie­ren. Die Idee gefällt mir und so habe ich die 25 Euro jähr­lich inves­tiert und damit ange­fan­gen, auch mei­ne Musik in die Wol­ke zu schieben…

Vorbereitung

iTu­nes Match funk­tio­niert aktu­ell lei­der nur mit Musik und nicht mit Hör­bü­chern und Fil­men, auch wenn die­se im Apple iTu­nes Music Store selbst zu haben sind. Will man sei­ne Biblio­thek schritt­wie­se in die Wol­ke ver­schie­ben, soll­te das Ziel dar­in bestehen, die eige­nen Tracks von Apple fin­den zu las­sen, damit die höhe­re Sound­qua­li­tät des iTu­nes Music Stores (iTu­nes Plus 256 KBit/s M4A) in Zukunft her­an­ge­zo­gen wird und so die Musik­da­tei­en, wel­che ursprüng­lich in einer schlech­te­ren Qua­li­tät ein­ge­le­sen wur­den, aufwertet.
Zu aller erst ist es rat­sam, ein Back­up der iTunes-Bibliothek auf ein Backup-RAID-System durch­zu­füh­ren. Meist steckt in solch einer iTunes-Bibliothek eine jah­re­lan­ge Arbeit.
Damit man den Sta­tus der ein­zel­nen Datei­en genau erken­nen kann, emp­fiehlt es sich zwei zusätz­li­che Spal­ten in iTu­nes ein­zu­blen­den: “iCloud-Download” und “iCloud-Status”. Zusätz­lich kann noch die Spal­te “Daten­ra­te” akti­viert wer­den um zu sehen, in wel­cher Qua­li­tät die loka­le Datei vor­liegt. In der Spal­te “iCloud-Download” wer­den Wolken-Symbole ange­zeigt. Die genaue Bedeu­tung ist in der fol­gen­den Gra­fik ersicht­lich (Quel­le: Apple):
iTunes-Match Wolkensymbolik
Die Spal­te “iCloud-Status” zeigt noch­mals in Text­form, wie iTu­nes Match die ein­zel­ne Datei hand­habt. Dies vor allem auch, wenn kei­ne Wol­ke in der Spal­te “iCloud-Download” zu sehen ist, also die Datei ent­we­der gefun­den oder gekauft wur­de und schon lokal vorliegt.
Jetzt emp­feh­le ich eine auto­ma­ti­siert Play­lis­te zu erstel­len, in der alle Datei­en auf­ge­lis­tet wer­den, wel­che aus irgend­ei­nem Grund nicht von App­les iTu­nes Match gefun­den wer­den. Dies sind alle Titel, deren Sta­tus NICHTgefun­den” oder “gekauft” ist:
iTunes-Match Bearbeitungs-PlaylistJetzt kann iTu­nes Match gekauft und akti­viert wer­den, dann star­tet iTu­nes mit der Ana­ly­se der Titel. Dabei wer­den Titel, die nicht im iTu­nes Store gefun­den wur­den in die iCloud hoch­ge­la­den, maxi­mal jedoch nur 25000 Titel. Je nach DSL-Anbindung und Biblio­theks­grö­ße kann dies eini­ge Stun­den dau­ern. Hier emp­feh­le ich erst ein­mal mit einer klei­nen Teil­men­ge der Biblio­thek anzufangen.

Match, or no match…

… das ist hier die Fra­ge! Ich muss­te fest­stel­len, dass eini­ge CDs nur zu einem gewis­sen Pro­zent­satz von iTu­nes Match als “gefun­den” mar­kiert wur­den, auch wenn die CD mit all ihren Titeln so auch im iTu­nes Music Store zu haben ist. Wor­an liegt das?
Nach eini­gem Hin und Her ist mir auf­ge­fal­len, dass nicht unbe­dingt die Meta­da­ten der Audio­files für das Matching ver­ant­wort­lich sind. Es wur­den Tracks von Kom­pi­la­ti­ons erkannt, die so nicht im iTu­nes Store erwor­ben wer­den kön­nen, aller­dings in einem ande­ren von Apple ange­bo­te­nem Album eben­falls vor­kom­men (aller­dings wur­de auch Tracks gefun­den, die Apple über­haupt nicht anbie­tet!). Eine Recher­ché im Inter­net hat mir dies dann auch bestä­tigt: viel wich­ti­ger schien es mir, dass ein Lied unge­fähr die glei­che Län­ge wie im iTu­nes Music Store haben muss­te (bis zu 12 Sekun­den Abwei­chung sind je nach Lied erlaubt). Dies erklärt sich dadurch, da iTu­nes einen Fin­ger­print des Audio­spek­trums errech­net, um die­sen mit dem Backend abzu­glei­chen. Hier­bei schaut Apple nur die ers­ten 17 Sekun­den eines Lie­des an, wenn dann die Län­ge noch passt und ggf. eini­ge Meta­da­ten vor­han­den sind, kann danach das Lied defekt sind, dies stört iTu­nes nicht (sie­he auch Bei­trag von heise.de) (UPDATE: inzwi­schen hat Apple den Erken­nungs­al­go­rith­mus ver­än­dert, so dass wohl die gesam­te Musik vor­han­den sein muss). Die hier­für von Apple lizen­zier­te Tech­no­lo­gie bezeich­net sich Musi­cID, wel­ches auch für die Genius-Vorschläge her­an­ge­nom­men wird. Das Backend von Musi­cID wird durch die größ­te vor­han­de­ne Metadaten-Datenbank, gelie­fert durch Grace­No­te, unter­stützt. Die Zuord­nung anhand des Audiospektrum-Fingerabdrucks, ohne Bezug auf die Meta­da­ten zu neh­men, ver­mei­det, dass ein falsch getagg­tes Lied durch einen ande­ren Titel aus dem iTu­nes Music Store über­schrie­ben wird. Apple ist dadurch unab­hän­gig von den Meta­da­ten und Covers der Audio­files, was es einem ermög­licht, sei­ne eige­nen Namens­ge­bun­gen, Gen­res und Gra­fi­ken in der iCloud einzusetzen.
Anders her­um bedeu­tet dies aber auch, dass z.B. Live-Tracks oder Lie­der mir klei­nen Vari­an­ten von iTu­nes Match nicht erkannt und des­we­gen hoch­ge­la­den wer­den. Kommt es vor, dass das ein oder ande­re Lied einer CD nicht erkannt wird, soll­te man als ers­tes die Län­ge ver­glei­chen, um so fest­zu­stel­len, ob hier nicht doch eine Varia­ti­on vor­liegt. Bei glei­cher Län­ge, emp­fiehlt es sich, den Track noch­mals neu einzulesen.
DRM-geschützte Lie­der müs­sen not­falls auf eine vir­tu­el­le CD gebrannt und neu impor­tiert wer­den, damit die­se gematcht wer­den und somit DRM-frei wer­den. Für Mac OS X emp­fiehlt sich hier­für Vir­tu­al CD RW.
Hör­bü­cher, Fil­me, Datei­en über 200 MB oder in einer schlech­ten Qua­li­tät (< 96 kbps) wer­den nicht abge­gli­chen (wenn die Bitra­te zu gering ist, ein­fach mal im iTu­nes in eine AAC Datei umwan­deln und die­se dann matchen las­sen… das hilft manchmal).

Was in der iCloud liegt, bleibt dort!

Wur­de ein Lied ein­mal hoch­ge­la­den, behält Apple die­se Datei wohl auf sei­ne Plat­ten, auch wenn spä­ter das Lied in iTu­nes aus der iCloud wie­der “gelöscht” wird. Das merkt man dar­an, dass aus der iCloud gelösch­te Datei­en, wel­che spä­ter wie­der zur Biblio­thek hin­zu­ge­fügt wer­den, nicht noch­mals hoch­ge­la­den wer­den, son­dern gleich den Sta­tus “Über­tra­gen” bekom­men. Dies auch, wenn zwi­schen dem Löschen und dem neu Hin­zu­fü­gen meh­re­re Syn­chro­ni­sa­ti­ons­vor­gän­ge mit iTu­nes Match durch­ge­führt wurden.

iTunes Bibliothek gerade ziehen

Von Apple sel­ber wer­den die Meta­da­ten der Tracks beim Ein­le­sen einer CD nicht gelie­fert. Hier wird der Grace­No­te-Ser­vice in iTu­nes her­an­ge­zo­gen. Will man nach­träg­lich die Song-Metadaten bear­bei­ten las­sen oder viel­leicht sogar Song-Texte auto­ma­ti­siert hin­zu­fü­gen, hel­fen hier Tools wie Song­Ge­nie von Equi­nux oder Musi­c­Brainz Picard, wel­che die­sen Dienst wohl auch nut­zen. Für das Auf­fin­den pas­sen­der Covers unter­stützt einem das Tool CoverS­cout von Equi­nux. iTunes-Skripte hel­fen einem, um z.B. den Zäh­ler für die Anzahl der Abspie­lun­gen zu kor­ri­gie­ren, falls durch das tem­po­rä­re Ent­fer­nen eines Songs die­ser ver­lo­ren gin­gen (sie­he Skrip­te aus dem iPod­Buch).

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